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Kenia: Afrikas nächste Wirtschaftsmacht

by Chris Ezeh

Ähnlich wie die asiatischen Tigerstaaten bringt Kenia sich als Hauptspieler in Afrika in Stellung. Zusammen mit Südafrika, Nigeria, Äthiopien, Lybien, Ägypten und dem Sudan gilt Kenia als einer der Ankerstaaten in Afrika. Nun ist es bereit, seine Rolle beim Ausbau der afrikanischen Wirtschaft zu spielen. Die kenianische Regierung hat dem Parlament bereits den “Gesetzentwurf zur Steuerung der Wirtschaft 2007” vorgelegt, der nicht nur das Wirtschaftsklima des Landes verbessern , sondern auch als Teil des weiterreichenden “Kenia Vision 2030”-Plans sein Wachstum beschleunigen soll.

Dieser Plan hat das Ziel, das Land bis zum Jahr 2030 in einen globalen Wirtschaftsriesen zu verwandeln. Es wurde bereits ein E-Register, ein Pendant zur amerikanischen Securities and Exchange Commission (SEC), eingerichtet, das ab September 2007 die Arbeit aufnehmen wird. Über das Register können Geschäftsleute Namen suchen, ihr Unternehmen registrieren lassen, sowie ihre Gewerbeerlaubnis bei Ablauf verlängern lassen.

Neben dem E-Register beinhalten die Reformen den Entzug von 205 Lizenzen, sowie die Zusammenfassung von weiteren 371. Die Veränderungen der Lizenz- und Handelsregulierungen kommen zu einer Zeit, in der sich der afrikanische Kontinent langsam zum ernstzunehmenden Wirtschaftszentrum entwickelt. Länder wie Angola investieren beispielsweise (durch die Angola National Investment Commission – ANIP) stark in ihre Vermarktung über globale Fernsehkanäle, wie CNN. Nicht wenigen ist aufgefallen, dass z.B. Südafrika seine Fühler mit Marken wie SABCO, Galito’s Restaurantketten DSTV über die ganze Welt ausgestreckt hat.

Kenias Arbeiterschaft hingegen ist weltweit bei Konzernen, internationalen nichtstaatlichen Organisationen und der Geschäftswelt angesehen. Alleine im letzten Jahr wuchs die kenianische Wirtschaft um 6,3%, ein Zeichen für die aufstrebende Marktentwicklung im Land. Das Land ist kurz davor, mit den beiden größten Telekommunikationsunternehmen Telkom und Safaricom an die Börse zu gehen. Laut Experten handelt es sich bei diesen Börsengängen um die bisher größten im gesamten ost- und zentralafrikanischen Raum.

Neben dem Binnenhandel beinhalten die Umstrukturierungen auch Pläne, kenianische Städte zu 24-Stunden-Handelszentren zu machen. Zahlreiche Betriebe in der Hauptstadt Nairobi laufen bereits rund um die Uhr. Allerdings wird die Zahl voraussichtlich weiter steigen, und das Programm wird durch Rationalisierungen auf weitere Städte ausgeweitet.

Der jüngste Einstieg des in Russland ansässigen, weltweit geachteten privaten Aktienfonds Renaissance Capital in den kenianischen Aktien- und Wertpapierhandel zeigt, wie groß das Vertrauen der Investoren in die Zukunft von Kenias Wirtschaft ist. Renaissance Capital (Kenya) Limited bekam seine Handelslizenz am 7. August 2007. Kenia ist zweifellos bereit, seine wohlverdiente Rolle im sich entwickelnden afrikanischen Wirtschaftsraum zu spielen, und das weitere wirtschaftliche Wachstum des gesamten afrikanischen Kontinents voranzutreiben.

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