Foto: Von Jimmy Hartwig – Jimmy Hartwig, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=30105289
Der Dokumentarfilm “Schwarze Adler” erzählt die belastende und sehr traurige Geschichte von afrodeutschen Profifußballern und ihren negativen, rassistischen Erfahrungen in Deutschland. Der Dokumentarfilm “Schwarze Adler” erhebt die Stimmen schwarzer Profifußballer in Deutschland wie Erwin Kostedde, Gerald Asamoah und Shary Reeves gegen ihre Erfahrungen mit der deutschen Nationalmannschaft.
Erwin Kostedde, 74, einer der ersten schwarzen deutschen Nationalspieler, der in Münster als Sohn eines afroamerikanischen Soldaten geboren wurde, berichtet: “Fußball ist ein Versprechen, genau wie die Demokratie: Jeder soll die gleichen Chancen bekommen, jeder soll mitmachen, niemand soll benachteiligt werden. Je mehr Hoffnung man in diesen Anspruch setzt, desto größer ist die Enttäuschung, wenn die Versprechen nicht eingelöst werden“.
In dem Dokumentarfilm “Schwarze Adler” des Regisseurs Thorsten Körner erzählen aktuelle und ehemalige schwarze Profifußballer Geschichten von Hoffenden und Enttäuschten, die es zum Teil bis an die Spitze, in die Nationalmannschaft geschafft haben, aber dennoch nie wirklich dazugehören konnten; oder gerade an der Spitze erleben mussten, wie wenig sie in den Augen anderer “dazugehören”. Solange die Frage nach den strukturellen Ursachen und den richtigen Konsequenzen unbeantwortet bleibt, wird auch das Motto der Fußballvielfalt nur ein Versprechen bleiben.
Doch auf Kosteddes Geschichte der Enttäuschung folgen viele andere, die bis in die Gegenwart reichen; von Jimmy Hartwig, der in der Dokumentation stolz sein Nationaltrikot von 1979 präsentiert, der sich damals trotz Erfolgen ebenfalls nicht in der Nationalmannschaft etablieren konnte; von Anthony Baffoe, Patrick Owomoyela, Otto Addo, Gerald Asamoah, aber auch von Hertha-Spieler Jordan Torunarigha, der im Februar vergangenen Jahres mit einer roten Karte bestraft wurde, als er in seiner Wut nach rassistischen Fan-Rufen eine Getränkekiste wegschleuderte. Der Hertha-Spieler Jordan Torunarigha Verbrechen: Weil er darauf wütend reagiert, erhält er die Rote Karte. Ist das Gerechtigkeit? Man stellt sich hier die Frage: Wer ist jetzt die Opfer und wer sind die Aggressoren? Warum werden solche rassistischen Taten in Deutschland durch die Medien und Reportern immer noch sprachlich runter gespielt und unter dem Teppich gekehrt?
Die Geschichten ähneln sich alle: Spieler werden von Fans rassistisch beleidigt, dann folgen im besten Fall Solidaritätsbekundungen, grundlegende Konsequenzen bleiben aus. Insofern wäre es ein Gewinn gewesen, wenn der Film auch die Verantwortung des Deutschen Fußball-Bundes und der Vereine untersucht hätte.
Christian Hoßfeld, ein YouTube-Nutzer, kommentiert: “Es ist für mich unverständlich, wie man einen Menschen nach seiner Hautfarbe beurteilen kann. Es treibt einem die Tränen in die Augen, wenn man diesen Trailer sieht. Ich bringe meinem Sohn definitiv bei, dass alle Menschen gleich sind”. Black Eagles ist ein Dokumentarfilm des deutschen Regisseurs Torsten Körner aus dem Jahr 2021, produziert von Leopold Hoesch.
Der Film “Schwarze Adler” ist seit dem 15. April auf Amazon Prime zu sehen und läuft am 18. Juni im ZDF. In der ZDF-Mediathek ist die Dokumentation noch bis zum 17. Juli zu sehen.
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