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Einführung in Fakten über Afrika

by alika1000

Von Chris Ezeh – Publisher/Chief Editor – EuroAfrica-Magazine Online 
Um sich über die Bedeutung und den Ursprung des Wortes Afrika klar zu werden, muss man zurück in die Vergangenheit gehen. In der Antike bezog sich Afrika nur auf das Gebiet des heutigen Tunesiens, während der Rest des Kontinentes Libyen genannt wurde.
Der Name stammt ab von General Scipio Africanus (der später auch Karthago eroberte). Er könnte  von einem einheimischen Baum abgeleitet werden oder er basiert auf dem phönizischen Wort afar (Staub), dem griechischen Wort aphrike (warm) oder auf dem lateinischen Wort aprica (sonnig).

Das lateinische Wort Afer (Plural: Afri), das vergleichbar ist mit „afrikanisch, karthagisch“ ist weitestgehend als das Wort akzeptiert, von dem das Wort Afrika abstammen könnte. Als erstes sollte erwähnt werden, das Afrika kein Land ist, sondern ein Kontinent. Leider neigen viele Weststaatler dazu, die Afrikaner als Menschen eines einzigen Landes zu sehen.

Afrika ist auch bekannt als der „Geburtsort“ der Menschheit. Nach Meinung vieler Anthropologen, Archäologen und Historiker sind die ältesten Beweise, dass es menschliches Leben dort schon immer gegeben hat, Knochen und fossile Gegenstände, die in Ost- und Südafrika gefunden wurden. Aufgrund dieser Beweise sind die meisten Wissenschaftler zu dem Schluss gekommen, dass die Wiege der Menschheit sich in Teilen Ostafrikas befand und dass deren Ursprung bis zu 2,5 Millionen Jahre zurück reicht.

Afrika ist nach Asien der zweitgrößte Kontinent und steht mit seiner Bevölkerungszahl an dritter Stelle (neben Asien und Europa). Afrika nimmt ein Fünftel der Landfläche auf der Welt ein und ist die Heimat für ein Achtel der Weltbevölkerung. Auf dem Kontinent gibt es einundfünfzig unabhängige Länder und verschiedene weitere politische Einheiten wie die Kanarischen Inseln, Madeira, Reunion, Westsahara usw. Namibia (früher Südwestafrika) ist das jüngste unabhängige Land Afrikas.

Die verschiedenen Länder auf dem afrikanischen Kontinent unterscheiden sich in Größe und Bevölkerungszahl. Der Sudan ist das größte Land, während die Seychellen das kleinste sind. Nigeria hat die höchste Bevölkerungsdichte, wobei die Bevölkerungszahl auf über 115 Millionen Menschen geschätzt wird. Die Bevölkerungszahl der meisten anderen Länder Afrikas liegt unter jeweils 5 Millionen.

Das Weltbuch der Enzyklopädie beschreibt Afrika als “ein Land der Gegensätze mit großartigen Naturwundern.“3 Der tropische Regenwald erstreckt sich über riesige Gebiete mit hohen Bäumen und einer Vegetation, die ein dickes grünes Dach bilden. Hier findet man auch die weltgrößte Wüste- die Sahara, den weltlängsten Fluss- den Nil und viele verschiedenartige Tiere und Pflanzen, von denen es einige nur in Afrika gibt.

Die Menschen in Afrika
Die Bevölkerungszahl in Afrika liegt über 700 Millionen. Die verschiedenen in Afrika lebenden Menschen spiegeln die Natur des Kontinentes wieder und gehören unterschiedlichen ethnischen, sprachlichen und religiösen Gruppen an.

Ethnische Gruppen
Es gibt vier geografische Hauptgruppen in Afrika. 1.) Das geografisch- afrikanische Geschlecht, 2.) Das europäisch- geografische Geschlecht, 3.) Das geografisch- asiatische Geschlecht und 4.) Das geografisch- indische Geschlecht. Zur ersten Gruppe gehören die auf dem afrikanischen Kontinent heimischen  Schwarzafrikaner.

Ihre Bevölkerungszahl ist größer als die der anderen geografisch- ethnischen Gruppen zusammen und macht über „75% der Gesamtbevölkerungszahl des Kontinentes aus“. Die größten und kleinsten Menschen gehören zu diesem Geschlecht. Die Nilotes sind durchschnittlich 210 cm groß, während  die so genannten Pygmäen eine Körpergröße von zwischen 120- 142 cm erreichen.

Als zweites geografisches Geschlecht werden die Europäer genannt, die im 16. Jahrhundert weite Teile Afrikas besiedelten. Derzeit leben dort 4- 5 Millionen europäische Afrikaner, deren Vorfahren ursprünglich aus England, Holland, Frankreich oder Portugal stammten. Viele von ihnen leben in Südafrika, Namibia und Zimbabwe.

Die Asiaten sind das dritte geografische Geschlecht. Ihre Vorfahren waren vor über 2000 Jahren von Indonesien auf die afrikanische Insel Madagaskar ausgewandert. Die Bevölkerungszahl liegt bei 21,5 Millionen.
Das vierte geografische Geschlecht bilden die Inder, deren Vorfahren um das 18. Jahrhundert als Lehrbeauftragte der Briten nach Afrika kamen. Über eine Million leben im Süden und im Osten Afrikas.

Es gibt noch eine fünfte ethnische Gruppe, allerdings sind sich die Wissenschaftler noch nicht ganz einig über ihre Klassifizierung. So bilden die Araber und die Berber die ethnische Hauptgruppe in Nordafrika. Über 80 Millionen Araber leben in Ägypten, Libyen und Nordsudan und 20 Millionen Berber leben in Algerien, Tunesien und Marokko. Die Schwarzafrikaner sind das dominante geografische Geschlecht, die noch einmal in über 800 ethnische Gruppierungen unterteilt werden können. Sie bewohnen einen großen Teil der Südsahara.

Die Lebensweise
Die Mehrheit der afrikanischen Bevölkerung – besonders in der Südsahara- lebt in ländlichen Gebieten (geschätzter Bevölkerungsanteil: 65%). Die Bauart der ländlichen Behausung variiert von Land zu Land, von Gemeinde zu Gemeinde und hängt von Klima, Lebensweise und Gebräuchen ab. Viele der Häuser bestehen aus sonnengetrocknetem Schlamm mit Dächern aus Stroh oder aus gebranntem Ziegel und Dächern aus Metall oder Zinkplatten.

Das Stadtleben
Ca. 35% der Bevölkerung in Afrika lebt in Städten. Die Lebensweise in der Stadt ist von Land zu Land, von Region zu Region und von Metropole zu Metropole unterschiedlich. In vielen Städten spiegelt die Architektur sowohl den afrikanischen wie auch den europäischen modernern Stil wieder. Viele Menschen genießen in den Städten einen höheren Lebensstandard, da sie dort eine höhere Chance haben, einen gut bezahlten Job in der Regierung, Wirtschaft, Industrie oder in den öffentlichen Schulen zu bekommen.

Gutverdienende Leute, die es sich leisten können, leben in luxuriösen Appartements/Wohnungen oder in privaten, modernen Eigentumshäusern. Vielen Städten in Afrika (aber auch das ist von Land zu Land verschieden) ist es nicht möglich, genügend Wohnmöglichkeiten und ein effizientes, öffentliches Transportmittelsystem zur Verfügung zu stellen. Auch die Wasser- und Energieversorgung wird nicht einwandfrei gewährleistet. Durch die ständig steigende Zahl der Menschen, die vom Land in die Stadt ziehen, ist auch die Arbeitslosigkeit zu einem großen Problempunkt geworden.

Die Wirtschaft- Agrikultur
Die Agrikultur ist in vielen afrikanischen Ländern die Säule, auf die sich die Wirtschaft stützt. Trotz des reichlichen vorhandenen, unbebauten Ackerlandes kommt es häufig zu einem Mangel an Nahrung und Rohmaterialien sowie zu einem Rückgang der Agrarexporte. Dennoch sind die afrikanischen Länder führend in der Produktion und im Export von Erdnüssen, Palmöl und Getreidekorn, Kakaobohnen, Kassava, Akajonüssen, Vanillebohnen, Gewürznelken und Südskartoffeln. Weitere wichtige Produkte sind Kaffee, Tee, Baumwolle, Bananen, Gummi, Zucker und Sisal. Auch der Viehbestand bildet einen wichtigen Bereich der Agrarkultur. Die afrikanischen Staaten züchten und halten ¾des Kamelbestandes auf der Welt, fast 1/3 aller Ziegen und 1/7 aller Rinder und Schafe.6

In den meisten afrikanischen Ländern gilt Ackerland als Allgemeingut und nur kleine Flächen gehören Einzelpersonen, die diese für eigenen Zwecke nutzen. Das ist der Grund, warum das unbebaute Ackerland in vielen Gegenden hauptsächlich für den Lebensunterhalt genutzt wird. Ingesamt kann man sagen, dass die landwirtschaftliche Produktion in Afrika sehr niedrig ist. Dafür sind viele Faktoren verantwortlich. Einige Beispiele sind das Fehlen moderner Gerätschaften und Ausrüstungen und die Anwendung von ineffizienten Methoden zur landwirtschaftlichen Bebauung. In einigen Gebieten ist der Boden arm und in anderen Gebieten regnet es so stark, dass der Kulturboden weggeschwemmt wird. Die Dürreperioden und Überflutungen zerstören oft die Ernte und vermindern die Gewinne.

Mineralien und Bergbau
Afrika ist reich an Mineralien. Die Industrie der westlichen Welt hängt stark von der großen gebotenen, in Afrika abgebauten Auswahl ab. Nur ein geringer Teil von Afrikas großem Mineralreichtum wird für die eigene Industrie verwendet. Afrikas riesige Mineralreserven sind die wichtigsten Reserven auf Welt. So findet man in Afrika 90% aller Kobaltbestände, 80% aller Chromreserven, mehr als 50% aller Goldreserven, fast die Hälfte der Platinreserven und nahezu den ganzen Bestand der industriellen Diamanten außerhalb der früheren kommunistischen Einflüsse.

Aber Afrika bietet weit mehr als eine Mineralindustrie. Die Bedeutung von Gold im internationalen Währungssystem kann nicht oft genug betont werden. Würden die afrikanischen Länder ihr Gold den anderen Ländern vorenthalten, würde die Weltbörse zum erliegen kommen.
Der Kontinent verfügt ebenfalls über riesige Vorkommen an Brennmaterialien wie z.B. ein drittel aller Weltreserven von Uran. Afrika ist führend in der Weltproduktion von Kupfer, Phosphat und Radium. Der Erdgasanteil des Kontinentes wächst ständig, Eisenerz und Zinn werden in wirtschaftlichen Mengen produziert. Die vier afrikanischen Staaten Nigeria, Libyen, Algerien und Gabon sind Mitglieder der OPEC. Afrika ist der weltgrößte Produzent von Diamanten. In Bezug auf andere Mineralien ist Afrika im Besitz von 80% des Tantalums und seine Reserven an Edelsteinen sind mannigfaltig. Sie reichen von Saphir bis zu Topas, von Malachit zu Opal und von Rubinen zum Tansanit.

Den meisten Vorteil aus Afrikas großem Reichtum an Mineralien zieht die westliche Welt. Der Bergbau liefert die Hälfte des gesamten Einkommens der afrikanischen Exporte und wird von westlichen Multikonzernen dominiert. Ein Grund dafür ist, dass Bergbau ein hohes Kapital und Fachkönnen erfordert. Da es aber in Afrika an adäquaten und lokalen Technologien und geschäftsführenden Fähigkeiten fehlt, ist der Bergbau nach wie vor in den Händen von Weststaatlern. Würden heutzutage die afrikanischen Mineral- und Bergbauressourcen der Welt nicht mehr zur Verfügung stehen, würde die Industrie der westlichen Welt zusammen brechen.

Die Produktion
Dieser Teil der afrikanischen Wirtschaft ist noch nicht sehr weit entwickelt. Während der Kolonialzeiten hatte man sich besonders auf die Agrarkultur und Rohmaterialien für die westlichen Industrien konzentriert. Heutzutage können es sich die neuen afrikanischen Nationen, die sich von dem Joch der Kolonialisierung befreit haben, nicht leisten, teure moderne Industrien zu bauen. An Orten, wo es versucht wurde, haben sich amerikanische und europäische Industrien dem industriellen Wachstum in Afrika entgegengestellt.
Trotz dessen haben es einige afrikanische Länder geschafft, kleine Industrien zu entwickeln, die hauptsächlich Konsumprodukte herstellen, wie z.B. Lebensmittel aus der Dose, Zigaretten, Bier, Wein, Heißgetränke, Möbel, Schuhe, Seife,  Toilettenartikel und Softdrinks. Es gibt auch Fabriken, die Kleidung und Autoteile herstellen. Die fortgeschrittenste Industriewirtschaft Afrikas findet man in Südafrika. In Algerien, Ägypten, Nigeria und Marokko findet man ebenfalls weitere wichtige und führende Wirtschaft in Afrika.

Forstwirtschaft & Fischerei
In Afrika findet man die größten Forstbestände der Welt, aber nur ein kleiner Teil wird als Bauholz, Schnittholz, Holzschalhaut und für die Papierproduktion verwendet. Afrikas wertvollste Bäume sind Hartholzbäume wie die Afrikanische Walnuss, Mahagoni, Ebenholz, Rotholz, das Abachi und die Iroko und Weichholzbäume wie der Eukalyptus, Satinholz und die Okoumé. Folgende afrikanische Länder haben eine aktive Holzverarbeitungsindustrie: Nigeria, Kongo, Kamerun, Ghana, Gabun, Elfenbeinküste und Zaire.

Die Fischindustrie ist schon ziemlich weit entwickelt und viel hat sich bereits an den Meeresküsten geändert. Die Fischerei liefert viel der benötigten eiweißreichen Diätnahrung, die in vielen afrikanischen Ländern benötigt wird. Häufig exportiert die Fischindustrie nur Fischöl und Fischnahrung.

Transportwesen
Ein ausgeklügeltes Transportsystem ist die Grundvoraussetzung für eine florierende Wirtschaft. In einigen afrikanischen Städten gibt es keine Strassen. So sind die Strassen in Afrika zwar zusammen 13.000 km lang, aber nur wenige sind das ganze Jahr hindurch befahrbar. Während der Regenzeit sind viele unpassierbar. In großen Teilen Afrikas sind Autos, Busse und Lastwagen die einzigen Beförderungsmittel, um Menschen und Güter von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf zu transportieren.

Viele Menschen aus den Dörfern und den Städten bevorzugen es auch, zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren. Im Norden der Sahara dienen Esel und Kamele als Transportmittel für Nahrung und Menschen. Das Zugsystem ist in vielen Teilen Afrikas recht weit entwickelt. In einigen afrikanischen Ländern, wie z.B. Nigeria wird der Schienenverkehr kaum genutzt, da sich der Landtransport als schneller und effizienter erwiesen hat.

Nachrichtendienst
In vielen afrikanischen Städten hat sich ein guter und effizienter Nachrichtendienst entwickelt. Leider kann dies nicht von den ländlichen Gegenden gesagt werden. Es gibt reichlich örtliche  Zeitungen und Zeitschriften. Eine hohe Anzahl an Zeitungen aus Europa oder den USA können auch in den Großstädten in Afrika gekauft werden.
Viele afrikanische Länder bieten auch Fernsehdienste an, die in der Regel staatlich sind.
Aber nur wenige Afrikaner können sich Fernsehapparate leisten – sie leben meist in der Stadt. In den ländlichen Gegenden dient das Radio als Massenkommunikationsmittel.  Nur etwa 30 afrikanische Länder haben eine Fernsehstation, aber jedes afrikanische Land hat eine Radiostation. Selbst in den entlegensten Teilen Afrikas gibt es Radio und die meisten Leute hören die Nachrichtenprogramme oder die Ereignisse, die in der Welt geschehen.

Der Telefondienst ist in Afrika nicht so selbstverständlich wie in den westlichen Ländern und kann nur auf Städte und Großstädte beschränkt werden. In Ländern wie Nigeria, Ägypten und Südafrika gibt es die meisten Telefone. Eine weitere bemerkenswerte Tatsache ist, dass der Telefondienst zwischen Afrika und Europa oder Nordamerika besser funktioniert, als der Telefondienst zwischen afrikanischen Ländern und Städten.

Internationaler Handel
Der internationale Handel spielt eine große Rolle für die Wirtschaft der afrikanischen Länder. Afrika exportiert ein viertel seiner gesamten Produktion. Dabei sind die Haupthandelspartner Europa, Nordamerika und Japan. Ironischerweise wird auch zwischen den afrikanischen Ländern Handel betrieben. Vielleicht liegt es daran, dass die Wirtschaft aller afrikanischen Länder an die Gruppe der sieben meist entwickelten Industrieländer gebunden ist. Die Hauptimporte nach Afrika sind Nahrung, Maschinen, Fertigprodukte jeglicher Art und Textilien.

Afrikas Hauptexporte sind Petroleum, Gold, Rohdiamanten, Uran, Kaffee, Baumwolle und Kakao. Die Wirtschaft einiger afrikanischer Länder hängt von einem Hauptexportprodukt ab. Nigeria und Libyen stellen hauptsächlich Petroleum her, Ghanas Wirtschaft basiert auf Kakao, Gambia exportiert Erdnüsse und Sambia Kupfer. Diese Situation macht die afrikanischen Länder vollkommen hilflos, wenn es zu einer plötzlichen Veränderung des Weltmarktpreises kommt und erschwert eine von langer Hand geplante Wirtschaft und Entwicklungshilfe.

Afrikanische Länder sollten sich zusammen aktiv in die internationalen Bestrebungen mit einbringen, um so die Preisveränderungen kontrollieren und die Handelsbedingungen stabilisieren zu können. Nigeria, Libyen, Gabor und Algerien sind Mitglieder der „Organization of Petroleum Exporting Countries“ (OPEC)- einer Verbindung der Ölproduzierenden Länder, die versuchen den Weltmarktpreis für Öl zu stabilisieren.

Es könnte noch so viel mehr über die Themen dieses kurzen geschichtlichen Überblicks geschrieben werden. Es bleibt nur noch einmal zu sagen, dass Afrika ein Kontinent ist und kein Land. Aber der Umfang des Projektes verlangt es, die vorgestellten Themen auf das Wichtigste zu begrenzen

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